Die Freunde aus der Mondscheingasse (German Edition) by Emily van Hill

Autor:Emily van Hill [van Hill, Emily]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Vampir, Zauberei, Freundschaft, Kinderbuch, Hexe, Vampire, Freunde, Werwölfe, Fantasy, Hexen, Mondschein, Werwolf, Vollmond, Jugendbuch, Zauberer, Hexerei
veröffentlicht: 2015-08-17T16:00:00+00:00

Wo ist Lily?

Während Grey und Roderick auf dem Boden miteinander rangen, rannten Mortimer und Johnny zur Grenze. Vorsichtig streckte Mortimer eine Hand aus, aber kaum hatte er die magische Schranke berührt, bekam er einen Stromschlag, der ihm die Haare zu Berge stehen ließ. Zwei Meter flog er durch die Luft und landete unsanft auf seinem Hintern.

Erschrocken lief Johnny zu seinem Freund, der qualmte wie ein verbranntes Toastbrot. Geistesgegenwärtig klopfte Johnny mit der flachen Hand auf eine noch glimmende Stelle auf Mortimers Leichenhemd. »Alles okay?«

Stumm nickte der Untote, legte nachdenklich die Stirn in Falten und klopfte mit der Hand an das Loch in seiner Wange. »Wie ist Lily nur hier durchgekommen ohne geröstet zu werden? Das ist doch unmöglich!«

»Keine Ahnung.« Johnny zuckte die Schultern. »Aber jetzt lass uns erst mal nach Grey sehen.«

Noch immer rollten der Werwolf und Roderick ineinander verschlungen über den Erdboden und traktierten sich gegenseitig mit Schlägen, Tritten und Bissen. Es sah nicht so aus, als würde der Kampf bald ein Ende nehmen.

Suchend schaute sich Mortimer um. »Vielleicht kann Wicky noch einmal diesen Leuchtzauber durchführen«, schlug er vor.

Johnny war alles andere als begeistert von diesem Vorschlag, aber da er keine bessere Idee hatte, nickte er zustimmend.

Wicky aber stand bei Möhrchen, hob das Tier vorsichtig hoch und achtete gar nicht auf die beiden. Der Skvader wimmerte schwach und Wicky zog sich das Herz zusammen. Wie hatte Roderick dem armen Möhrchen das nur antun können?

Es blieb Johnny und Mortimer also nichts anderes übrig, als in den Kampf einzugreifen. Sie passten einen günstigen Moment ab, schnappten sie sich die beiden Kontrahenten und zogen sie auseinander.

Wütend fauchte Roderick, als Johnny ihn an seinem Umhang nach hinten zog und auch Grey sah nicht begeistert aus, als Mortimer sich mit seinem ganzen Gewicht an ihn hängte, um ihn von einer weiteren Attacke auf seinen Gegner abzuhalten.

»Lass mich los!«, beschwerte er sich. »Ich bin noch lange nicht fertig mit dem!«

Dabei war Grey schon ganz schön übel zugerichtet. Sein linkes Auge wurde von einem rot-blauen Veilchen verziert, ein großer Kratzer zog sich über seine rechte Wange und überhaupt war er ein wenig wackelig auf den Beinen.

Aber auch Roderick war es nicht besser ergangen. Seine Lippe war aufgeplatzt und an seinem rechten Arm war eine tiefe Wunde. Der Biss eines Werwolfs konnte auch dann mächtig Schaden anrichten, wenn er unverwandelt war. Geschenkt hatten Grey und Roderick sich nichts, das stand fest.

»Wie geht es Lily?«, erkundigte sich der Werwolf, während er den Vampir noch immer hasserfüllt anschaute.

»Lily ist verschwunden!«, klärte Mortimer ihn auf und sowohl Grey als auch Roderick sahen ihn verständnislos an. »Wie verschwunden?«, wiederholte Grey und sah sich suchend um.

»Sie ist über die Grenze gefallen und nicht mehr aufgetaucht«, erklärte Mortimer geduldig.

»Aber die Grenze ist geschlossen und öffnet sich erst in acht Tagen wieder«, mischte sich nun auch Roderick so selbstverständlich ins Gespräch ein, als hätte er schon vergessen, dass er an Lilys Verschwinden Schuld war. »Und außerdem ist es um die eh nicht schade. Mischlinge sind einfach unnatürlich und haben hier nichts verloren. Meint ihr, es ist ein Zufall, dass sie sich in Luft aufgelöst hat?«

Böse sahen ihn die Freunde an.

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